Wasser, Wein, Welterbe
das untere Mitterheintal aus naturwissenschaftlicher Sicht

Obwohl uns die Projekte Anfang Januar zur Wahl vorgestellt wurden, hatten wir noch keine konkreten Vorstellungen, in welche Welten uns die drei Projektleiter (Frau Abendroth, Frau Schmitz und Herr Schwall) entführen wollten.

So dämmerte uns dann am ersten Tag, nachdem Struktur und Ziele des Projektes erläutert waren, was auf uns zukam: Anschauung pur und Projektarbeit vor Ort.

Doch vor der Anschauung hieß es recherchiere
n, um sich Grundlagen anzueignen. Wie entstand das Mittelrheintal? Welche geologischen Strukturen sind deutlich erkennbar? Was hat es mit den Fischwanderungen auf sich? Welche Bedeutung wird dem Weltkulturerbe zugemessen? Schließlich, wieso kann man in Leutesdorf sogar noch Wein anbauen, der angeblich hervorragend schmeckt? Von der geographischen Lage her dürfte dies doch bestenfalls Essig ergeben.

Am nächsten Tag war vor Ort Erkundung angesagt. Es ging zur Moselstaustufe nach Koblenz. Dieses imposante Bauwerk beeindruckte uns schon von außen, als wir dicht an der Staumauer waren. Also auf zur „Mosellum-Erlebniswelt Fischpass Koblenz“. Die dort vorhandene Anlage ermöglicht den Fischen das Passieren der Staustufe, wodurch sie zwischen Mosel und Rhein wandern können. Wir wurden von Herrn Geil empfangen, der  uns diese Fischwechselanlage erläuterte. Die Details der Anlage wurden besichtigt und offene Fragen geklärt. Interaktive Exponate ließen in der Mosellum-Erlebniswelt die Mosel und ihre Fischwelt lebendig werden. Schifffahrt, Stromerzeugung und Fischwanderungen im Moseltal – dieses Spannungsgefüge steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Besonders beliebt war der Ausblick auf die Fische, die die Fischpassrinne durchquerten.

Am dritten Tag startete wir wiederum nach Confluentes in das „Romanticum“.
Etwas seltsam mutete uns schon der Name an, aber wir vertrauten unseren drei Principes und wurden nicht enttäuscht. Hinter dem, unseres Erachtens nach, unglücklich gewählten Namen verbirgt sich ein „Museum“, das anders ist als andere Ausstellungen. Hier sprechen Sofas zu den Besuchern, hier lesen Sessel Gedichte vor, Scheinwerfer erzählen Sagen und Kameras verraten Geschichten von Burgen und Schlössern. Wir ließen ein ganz neues Museumskonzept auf uns wirken und arbeiteten damit. In dieser Erlebnisausstellung im Forum Confluentes ist eine interaktive Zeitreise in das Weltkulturerbe Mittelrheintal. Als Passagier eines imaginären Schiffes erlebten wir dabei das Mittelrheintal aus ganz neuen Perspektiven. Wir können diese Erlebnisausstellung nur weiterempfehlen!

Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Stadt Koblenz und die ganze Region wurde uns dankenswerterweise von dem Werkleiter der Koblenz-Touristik, Herrn Claus Hoffmann, nahe gebracht. Seine Ideen und Entwicklungsperspektiven ließen uns unter anderem auch das Weltkulturerbe aus einem neuen Blickwinkel betrachten und führten zu einer angeregten Diskussion.

Zu einem weiteren Highlight trafen wir uns am nächsten Morgen im Weingut Emmerich in Leutesdorf. In einem seiner Weinberge erläuterte uns Herr Emmerich die geologischen Strukturen wie auch die Bodenbeschaffenheit und das „Mikro-Klima Leutesdorf“, in dem die Durchschnittstemperaturen 2-3°C höher liegen als in der Umgebung. Dies ermöglicht den Weinanbau, vor allem der Rebsorte Riesling, in diesem Gebiet. In einer Präsentation wurden wir durch das „Jahr des Winzers“ geführt, wobei die jahreszeitlich unterschiedlichen Aufgaben und Arbeiten im Weinberg und im Weinkeller dargestellt und erläutert wurden. Dies war absolut keine trockene Theorie, denn wir konnten während des Vortrages uns an einem Riesling und einem Weißburgunder aus seinen Weinbergen verkosten.

Ein  herzlicher Dank gilt allen Referenten und unseren drei Mittelrhein-Stars. Wir werden die Karaoke-Versionen von „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“, von Robert, Aaron und Frau Schmitz im „Romanticum“ niemals vergessen.

Kristin Hildebrand, Stefanie Kramer & Theresa Begasse