Diese Frage wurde dem Leistungskurs 12Ma kurz vor den Sommerferien am Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn beantwortet.

IMG_0326.jpgDazu eingeladen hatte Christina Lück, eine ehemalige Schülerin des WHG, die inzwischen im Fachbereich Geodäsie promoviert und ihre Begeisterung für das Fachgebiet gern an die Schülerinnen und Schüler ihrer ehemaligen Schule weitergeben wollte.

In einem ausgesprochen spannenden Vortrag stellte sie das weite Feld der Geodäsie vor.

So wird in der Forschungsgruppe Astronomische, Physikalische und Mathematische Geodäsie beispielsweise der Klimawandel mit Satelliten vermessen. Die Erdsystemforschung untersucht u.A. Tiefenänderungen in der Deutschen Bucht, die Veränderung der Eisschilde oder erstellt Ozeanmodellierungen. Wichtige Forschungsgebiete in den Bereichen Geodäsie und Geoinformation sind der Brücken- und Tunnelbau, das Laserscanning sowie die Erstellung von 3D Stadtmodellen und Solardachkatastern. Im Bereich der Photogrammetrie befasst man sich mit der automatischen Detektion von Nutzpflanzen und Unkräutern zur ökologischen Unkrautbekämpfung oder mit der Entwicklung des autonomen Fahrens. In der Theoretischen Geodäsie werden mathematische Modelle entwickelt. So wird z.B. der Eismassenverlust in Grönland modelliert.

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Schülerinnen und Schüler in drei Workshops selbst Erfahrungen sammeln.

Sie bekamen die Aufgabe, mit Hilfe der RTK-Vermessung (Real Time Kinematice) Koordinaten eines Hauses auf ein Grundstück auf dem Campus in zu übertragen. Das Messverfahren wird mit einem satellitengestützten Navigationssystem durchgeführt, das das Aufmessen und Abstecken von Punkte mit cm-Genauigkeit ermöglicht.

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In einem zweiten Workshop lernten die Schülerinnen und Schüler die Funktionsweise eines Tachymeters kennen und durften selbst statische und kinematische Messungen an einem „Pool“ durchführen.

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Im dritten Workshop wurde die Funktionsweise eines Laserscanners erklärt und ein Scann durchgeführt.

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Wir bedanken uns bei Christina Lück und dem Team des Fachbereichs Geodäsie und Geoinformation für den gelungenen Tag. Wir waren alle überrascht wie vielfältig und interessant das Berufsfeld des Geodäten ist. Bei einigen Schülern ist sicher das Interesse an dem Studiengang Geodäsie und Geoinformation in Bonn geweckt worden. Die Studienbedingungen hier sind sehr gut. Das Angebot ist breit gefächert, der Studiengang ist klein, er bietet eine ideale Kombination aus Theorie und Praxis, es gibt interessante Projekte im Ausland wie z.B. Expeditionen zu den Polarmeeren, nach Schweden oder zur Vermessung des Meeresbodens des Pazifiks. Außerdem sind die Berufsaussichten für Geodäten sehr gut.

Martina Post