Schicksale ganz einfach sichtbar machen

Stolpersteine – an vielen Orten, auch in Neuwied, präsent, doch meist unauffällig irgendwo auf der Straße im Bürgersteig eingelassen. Manch ein Passant hat sie vielleicht noch gar nicht bemerkt, andere mögen sich gefragt haben, was das überhaupt (noch) soll. Die Schüler*innen der 9a haben bei einem Rundgang vom WHG aus in die Neuwieder Innenstadt Namen und Schicksale wieder ,,sichtbar geputzt“.

Im Geschichtsunterricht hatten sie zuvor mit Hilfe der Homepage des Deutsch-israelischen Freundeskreises Neuwied Biographien von Deportierten recherchiert und dann vor Ort vorgestellt. Aus anonymen Zahlen wurden so wieder Menschen, mit einem Gesicht, einer Lebensgeschichte, die in z. B. in Auschwitz, Izbica oder Stutthof ein zu frühes und gewaltsames Ende fand.

(Fotos von Ewald Ransenberg, Helene Wolf geb. Ransenberg:
http://www.stolpersteine-neuwied.de )

Kurz stehenzubleiben, hinzusehen, dazu regen die Steine im normalen Alltag an. Und um Schicksale zumindest wieder sichtbar zu machen, sie nicht dem Vergessen und der Gleichgültigkeit preiszugeben, braucht man zunächst einmal nicht mehr als etwas Essigreiniger, Wasser und einen Schwamm.

Svenja Kupper