WHG unterwegs im Zeichen der Literaturkritik „en français“

Bereits seit dem Herbst fühlten die Schülerinnen des Leistungs- und Grundkurses Französisch der MSS 11 aktuellen französischen Jugendbüchern auf den Zahn, deren Anschaffung der Förderverein des WHG ermöglicht hatte. Obdachlosigkeit, Telepathie oder die Situation von Menschen mit Down-Syndrom waren nur einige der teils ernsten und kontroversen, aber mitunter auch amüsant beleuchteten Themen der vier ausgewählten Romane.

Der Prix des lycéens allemands ist eine Initiative der französischen Kulturdiplomatie unter der Schirmherrschaft des Institut français Deutschland in Zusammenarbeit mit der Ernst Klett Sprachen GmbH. Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland lesen innerhalb weniger Monate vier Jugendbücher und wählen schließlich auf der Leipziger Buchmesse den bundesweiten Favoriten.

Nele Raithelhuber vertrat nun das WHG bei der Mainzer Landesjury im herrschaftlichen Rahmen des Institut français und konnte ihre Französischkenntnisse erfolgreich unter Beweis stellen – Arbeitssprache war natürlich die des Nachbarlandes.

Bei der WHG-internen Abstimmung war im Vorfeld fast einstimmig „Une fille de“ der Autorin Jo Witek zum Sieger gekürt worden: Hanna, Tochter einer unter dramatischen Umständen aus der Ukraine nach Paris verschleppten Prostituierten versucht, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Auch in der Landeshauptstadt votierten die etwa 20 Delegierten eindeutig für diese packende Erzählung. Dennoch war es spannend, in der Diskussion die unterschiedlichen Perspektiven der anderen Schülerinnen und Schüler zu erleben.

Nicht zuletzt trug die Moderation von Bruno Girardeau, der als Attaché für Sprache und Bildung des Institut français durch die Veranstaltung führte, zu einer ebenso produktiven wie humorvollen Atmosphäre bei.

Wer nun wissen will, ob sich „Une fille de“ auch auf Bundesebene durchsetzen kann, muss noch den Juryentscheid auf der Leipziger Buchmesse am 22. März abwarten

K. Wüstehube