Schon seit 1993 veranstaltet die Universität Kaiserslautern mathematische Modellierungswochen. Diese Projektwoche wurde damals von Professor Helmut Neunzert, dem ehemaligen Leiter des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM), ins Leben gerufen.

Das KOMMS  (Kompetenzzentrum für mathematische Modellierung in MINT-Projekten in der Schule) veranstaltet im Moment zweimal jährlich eine jeweils fünftägige Modellierungswoche. Die Themen einer solchen  Woche orientieren sich überwiegend an Problemen, die in der Wirtschaft

oder Industrie auftreten und bei deren Lösung mathematische Methoden zum Einsatz kommen können. Manchmal bauen die Themen auch auf Alltagsvorstellungen auf, die sich mit systematischen Lösungsansätzen optimieren lassen. Die Aufgabenstellungen sind sehr offen, d.h. die Schüler selbst wählen den mathematischen Rahmen. Es gibt keine eindeutigen Lösungen, sondern nur modellabhängige.

Diese Woche ist für Schüler der Klassen 11 und 12 sowie für interessierte Mathematik- und/oder  Informatiklehrkräfte gedacht. Pro Schule konnten dieses Mal maximal fünf Schüler mit einem Lehrer angemeldet werden. Insgesamt nahmen diese Woche etwa 40 Schüler, acht Lehrer und acht Mitarbeiter des KOMMS teil. Die Anreise und Projektvorstellung erfolgte am Sonntagabend. Danach erfolgte die Zuteilung zu den einzelnen Projekten so, dass möglichst viele Wünsche berücksichtigt wurden und in der Regel Schüler/Lehrer einer Schule an unterschiedlichen Arbeitsgruppen teilnehmen. Gearbeitet wurde dann jeden Tag bis Donnerstag und am Freitag erfolgten die Abschlusspräsentationen im Plenum für alle Teilnehmer an dieser Woche.

Diese Woche in Leutesdorf (10.-15.3.2019) befasste sich mit Strategien bei Spielen. Die Spieltheorie ist ein mathematisches Gebiet, welches neben der Beschreibung von Gesellschaftsspielen auch zur Beschreibung wirtschaftlicher Prozesse eingesetzt werden kann. Hierbei ging es um  „Die Siedler von Catan“, „Das verrückte Labyrinth“, „Risiko“, „Shut The Box“ und die Kartenspiele „6-nimmt“, „Mäxchen“, „Wizard|“ und „7-Schräm“.  Die WHG-Teilnehmer (vier Schüler des Leistungskurses 12MA1 und ihre Lehrerin) waren an den ersten beiden und den letzten drei Projekten beteiligt. Zum Arbeiten in den Gruppenarbeitsräumen standen Flipcharts, die Spiele, Laptops mit eventuell benötigten Programmen und zwei Beamer zur Verfügung. Zuerst wurden die Spiele getestet, bevor sich jede Gruppe sinnvolle Strategien überlegte und die Bewertung einflussnehmender Faktoren berücksichtigte. Teilweise wurden umfangreiche Simulationsprogramme geschrieben.

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Besonders interessant war es in dieser Woche, mit Schülern und Lehrern aus ganz Rheinland-Pfalz zusammen zu arbeiten und sich auszutauschen. Es war eine sehr produktive und lehrreiche Woche für alle Teilnehmer.

Barbara Schütt-Kerber