Der ECHTE Landtag

ein Gedicht von Frau Joele Nahus

Um 9:45 sind wir losgefahren,

in Bussen die ganz komfortabel waren.

Die Rückenlehnen waren verstellbar sogar,

obwohl die Uhr vorne im Bus falsch eingestellt war.

Dieses Detail störte mich, ja.

Bis ich nahe dem Wahnsinn war.

Wir fuhren mit Herrn Wüstehube, Herrn Schmitz, dem anderen und Frau Höfer

und die Vorfreude wurde immer größer.

„Berliner Gemüsekebap“ stand in Mainz auf einem Schild.

Das machte Herrn Schmitz ganz wild.

Sowas solle in Berlin bleiben, sagte er,

was wir fanden lustig sehr.

Rasch waren wir beim Landtag da,

der von außen sehr hässlich war.

Schnell fiel auch Herrn Schmitz auf:

„Ist ziemlich rot“, dieses Deutschhaus.

Wie immer war alles sehr gut organisiert.

Dadurch wurde erstmal eine Stunde vor der Tür pausiert.

Dann hat man uns auch gesagt,

dass es doch keine Abgeordnete zum Interviewen gab.

Ich kann zwar nicht beweisen, dass das an den Eliten lag,

aber es ist sehr wahrscheinlich, in der Tat.

Eine wichtige Sache noch vorweg:

Der Döner da war richtig Dreck.

Die Lehrer meinten wir sollten für ein Foto auf die Treppe gehen,

woraufhin sie meckerten, dass wir dort im Wege stehn.

Dann im Foyer angelangt,

klebte bereits an der Wand

über ein Display geklebt

ein Zettel, dass dieses kaputt ist und nicht geht.

Schon da wurde mir klar:

Die Technik hier ist wunderbar.

Immerhin war das freie W-LAN gut,

denn die 45 mbps sind für das meiste genug.

Dann machte uns Clemens schon klar,

dass dies das ECHTE Parlament war.

Das hat keiner hier erwartet

und dann wurde mit dem Weg zum Plenarsaal gestartet.

Unser Ziel:

Das Planspiel.

Die Stühle waren sehr angenehm

und vor allem der vom Landtagspräsidenten sehr bequem.

Wir mussten uns in drei Fraktionen einsortieren,

um dann über den Führerschein ab 16 zu debattieren.

Es gab Fraktion Orange, die dagegen war.

Doch für Fraktion Blau musste er her, das war klar.

Fraktion Lila war zwar dafür, aber wollte ihn einschränken.

So hofften sie, dass die anderen einlenken.

Ein Dossier mit Informationen wurde uns gegeben.

Damit konnten wir uns in die Gruppenarbeit begeben.

Wir sammelten Argumente in einem Besprechungsraum,

doch wirklich gearbeitet wurde bei manchen kaum.

Schon bald bemerkte ich:

Die Kabel unterm Tisch

waren dort nicht ordentlich verlegt,

sondern nur in großen Abständen festgeklebt.

Dazwischen hingen sie einfach auf den Boden.

Der Hausmeister dort hat wohl seine eigenen Methoden.

Und dazu auch noch

gab es in der Decke ein Loch.

Pia begann auch uns zu erzählen,

wir könnten bei der Abstimmung nicht ja oder nein wählen.

Da wurde es mir echt zu bunt,

denn, dass wir nur eine Stimme haben sei der Grund.

Das macht zwar überhaupt keinen Sinn,

aber es war unterhaltsam immerhin.

Wir gingen zurück nach oben dann,

wo sofort die Diskussion begann.

Clemens mit seiner sehr motivierten Art

machte die Begrüßung zum Start.

Robin hatte sich an dem Tag als Landtagspräsident bewährt,

denn Clemens hatte ihm alles genau erklärt.

Er machte Robin die Funktion der Technik klar,

während er auf Instagram und seiner WhatsApp-Familiengruppe war.

Wo wir schon bei der Technik sind:

Da hat sehr vieles nicht gestimmt.

Wenn ihr denkt, dass RLP so stark nur bei den Schulen spart,

dann nur, bis ihr im Landtag wart.

Manche Mikrofone funktionierten einfach nicht,

was nicht gerade für einen modernen Landtag spricht.

„System not responding“, stand auf einem Bildschirm geschrieben.

Die Technik ist wohl einige Jahrzehnte zurückgeblieben.

Die Rolle der Ministerpräsidentin wurde von Carolin belegt

und das Amt des Verkehrsministers war Johannes auferlegt.

Und nach all dem langen Warten

konnte dann die Debatte starten.

Neuseeland führte den Führerschein ab 16 bereits ein,

dann sollte das in Deutschland doch auch möglich sein.

Und der ÖPNV ist furchtbar auf dem Land.

Das ist ja allgemein bekannt.

Daher braucht man dort einen Führerschein

auch für die, die noch nicht 18 sein.

Doch dagegen sagte man,

dass man mit 16 schon Strecken-und Mofaführerschein machen kann.

Außerdem zeige die Statistik her:

Bei Jüngeren sind die Unfälle mehr.

Bei denen, die noch unter 18 wären,

könnte das noch schlimmer werden.

Auch nicht gut wär‘s für die Klimakrise,

wenn man noch mehr Leute Auto fahren ließe.

Eine kleine Pause gab es nun,

da konnten wir ein bisschen ruhn.

Doch Herr Schmitz wollte schnell nach draußen sausen,

um ein Stück Pizza zu verschmausen.

In der Zeit sah ich mir den Platz des Landtagspräsidenten an

und was man da so sehen kann.

Der Hausmeister dachte sich da wohl beim Kabelverlegen:

Warum nicht einfach nur drankleben?

Sie waren mit Panzertape festgemacht.

Darüber hab ich viel gelacht.

Als Robin versuchte mehrere Mikrofone gleichzeitig anzumachen,

verging Pia sofort das Lachen.

So gut sei der Computer nicht

und es könnte sein, dass er dann zusammenbricht.

Blau und Lila haben sich besprochen und gemeinsam einen Antrag gestellt,

der viele Kompromisse enthält.

Unter 18-Jährige dürfen nicht fahren zwischen 22 und 5 Uhr

und mit Tempo 130 nur.

Dazu können sie sich viel versauen,

wenn sie trotzdem einen Unfall bauen.

Die Einschränkungen könnten für die Person dann noch länger bleiben

und sie auch über 18 noch in den Wahnsinn treiben.

Über den Antrag wurde abgestimmt

und tatsächlich, er gewinnt.

Da die Opposition in der Minderheit war,

war dies auch schon ziemlich klar.

Weil Fraktion Orange jetzt beleidigt ist,

sagt Clemens nur: „Opposition ist Mist!“

Auch wenn es zu bezweifeln gab,

ob Robin mit der Stimmzählung richtig lag,

gewann unser Antrag

an diesem Tag.

Dann kam eine von Clemens tollen Ideen.

Wir könnten klatschen und uns im Kreise drehen.

Damit wir dann keine Abgeordneten mehr sind.

Ist ja vielleicht toll bei einem Kindergartenkind,

aber doch nicht für 9. Klassen.

Da tut so etwas nicht hinpassen.

Außerdem sagte Clemens, dass es bei uns keine „Schluffies“ gebe.

Eine Ausnahme ist da wohl der Lahuis Bene.

Er versuchte mich zum Lachen zu bringen,

indem er mich ansah und grinste und mit ähnlichen Dingen.

Dann war mit dem Planspiel Schluss

und wir liefen zurück zum Bus.

Manche wollten noch zu McDonalds gehen

und begannen Herrn Schmitz anzuflehen.

Doch der blieb hart und sagte nein.

Also stiegen wir wieder in die Busse ein.

Auf dem Rückweg dann

sahen wir uns mit Herrn Schmitz lustige Hasenvideos an.

Auch über die neuen Regenrinnen von Frau Mahlbach redeten wir

und lachten dabei auch sehr viel.

Was ich fand schade sehr:

Zum Haus des Döners wollte er dann doch nicht mehr.

Und Frau Höfer

fuhr mit ihrem Möfa

zurück nach Hause, zu ihrem Söfa.