Der Abiturjahrgang 1955

Die ehemalige Oberprima b aus dem Jahr 1955 feiert ihr 60-jähriges Abiturjubiläum! Anlass genug für einen freiwilligen Schulbesuch. Einige Ehemaligen reisten aus näherer, weiterer Umgebung und aus Berlin an! Der Weg führte vom Schulleitungsbüro durch die Flure des Altbaus über den Musikraum in den Kunstraum, das erklärte Ziel!  Hier wurden nämlich in Vorzeiten schriftliche und mündliche Abiturprüfungen absolviert. Bei den Stippvisiten in einzelnen Klassen stand der Schülerschaft ob des Besuchs großes Staunen im Gesicht. Unvorstellbar, schon 60 Jahre lang das Abitur in der Tasche zu haben! Die Ehemaligen machten den Zehntklässlern Mut mit Bemerkungen wie: „ Es lohnt sich zu lernen!“ Später in der Aula entstand eine muntere Diskussion, wie sie wohl damals genau ausgesehen habe. Die Frage konnte nicht abschließend geklärt werden. Im Gespräch kamen wir auf Schulwege zu sprechen. So war es ganz selbstverständlich, täglich von Oberbieber nach Rengsdorf zu Fuß zu gehen. Der Vater eines Besuchers ging wohl „ganz früher“ täglich den Weg von Leutesdorf zu unserer Schule hin und zurück. Anekdoten über Lehrer wurden zum Besten gegeben. Viele Lehrer erhielten ein Lob. Manche Darstellung mutet aber etwas seltsam an. Bekamen Schüler tatsächlich von Lehrern, die sich in besonderer Strenge übten, einen Schlag „hinter die Löffel“, wenn sie sich nach der Pause nicht ordentlich aufstellten? Da die Schule nach dem Krieg unter amerikanischer Besatzung stand, fand der Unterricht im Lyceum (ehemaliges Mädchengymnasium, heute Rhein-Wied-Gymnasium) statt. Die Mädchen erhielten morgens Unterricht, die Jungen nachmittags und umgekehrt. Ist es wirklich wahr, dass die Schüler den Riemenboden in der Sporthalle ölten? Kam wirklich der „alte“ Schulrat regelmäßig ins Haus oder ist das eine Mär?

nnerhalb einer Stunde wurden alte Zeiten, längst geschichtsträchtig,  lebendig.

Man hätte in dieser erfreulichen und bewegenden Begegnung noch mehr erzählen, berichten und besprechen können, aber der Unterricht rief und die Besucher eilten zu einem Anschlusstermin nach Monrepos.