Exkursion Geodäsie

Am 28.02.2023 machten sich die beiden Mathematik LKs der Jahrgangsstufe 13 auf den Weg nach Bonn, um herauszufinden, was es mit Geodäsie auf sich hat. Eingeladen wurden wir von Frau Dr. Christina Strohmenger, die eine ehemalige WHG-Schülerin ist und an der Universität Bonn am Fachbereich Geodäsie und Geoinformation studiert und promoviert hat. Sie stellte in einem Einführungsvortrag das allgemeine Berufsbild eines Geodäten sowie die acht Arbeitsgruppen des Fachbereiches vor. So wird in der Gruppe Astronomische, Physikalische und Mathematische Geodäsie beispielsweise der Klimawandel mit Satelliten vermessen. Die Erdsystemforschung untersucht u.a. Tiefenänderungen in der Deutschen Bucht, die Veränderung der Eisschilde oder erstellt Ozeanmodellierungen. Wichtige Forschungsgebiete in den Bereichen Geodäsie und Geoinformation sind der Brücken- und Tunnelbau, das Laserscanning sowie die Erstellung von 3D Stadtmodellen und Solardachkatastern. Im Bereich der Photogrammetrie befasst man sich mit der automatischen Detektion von Nutzpflanzen und Unkräutern zur ökologischen Unkrautbekämpfung oder mit der Entwicklung des autonomen Fahrens. In der Theoretischen Geodäsie werden mathematische Modelle entwickelt. So wird z.B. der Eismassenverlust in Grönland modelliert. Im Anschluss daran konnten die Schülerinnen und Schüler eigene Erfahrungen in drei Workshops sammeln:

(a) Dem Klimawandel auf der Spur – Messungen unter der Lupe
Hier bekamen wir verschiedene gemessene Kurven, Angaben von Längen- und Breitengrad sowie eine Weltkarte. Es musste jeweils herausgefunden werden, wo welches Ereignis stattgefunden hat.

(b) Photorealistische Punktwolken – wie funktioniert Laserscanning?
Im Turmzimmer des Fachbereichs konnten wir erfahren, wie ein Laserscan des Raumes aufgenommen werden kann und was man bei der jeweiligen Position des Scanners beachten
muss.

(c) Von der GPS-Messung zur Landkarte
Hier konnte man auf einem Bildschirm verschiedene Karten von Bonn hochladen wie z.B. Gebäude, Straßen und Grünflächen und konnte nachher eine individuelle Karte eines Teilsvon Bonn gestalten.

In der Mittagspause hatten einige Masterstudierende Modelle zu ihren Arbeiten ausgestellt, die das Schmelzen der Polarkappen sowie die Einflüsse von Wetter auf ein Landschaftsmodell mit Sand und Holzteilen mithilfe von Sensoren sichtbar machten. Der Fachbereich hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und uns sehr interessante Einblicke in das Geodäsiestudium und die Arbeit von Geodäten gegeben. Geodäten haben hervorragende Berufsaussichten, da es mehr Stellen als Bewerber*innen gibt. Zum Schluss wurde noch ein Laserscan der gesamten Gruppe erstellt. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Fachbereich Geodäsie und Geowissenschaften für die tolle
und intensive Betreuung, insbesondere bei Frau Dr. Christina Strohmenger, die das alles für uns ermöglicht hat sowie bei allen anderen Mitarbeiter*innen, die sich den ganzen Tag Zeit für uns genommen haben.

von Margarita Hägele und Barbara Schütt-Kerber